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Meine Wäsche kennt jetzt jeder von Dorothee Achenbach erschienen im Droste Verlag



Wie würdet ihr reagieren? Ihr seid gerade am Flughafen gelandet. Frisch aus dem Urlaub zurückgekommen. Erholt. Noch die ganzen Eindrücke nicht verarbeitet. Und dann nimmt die Polizei euren Partner fest. Paff. So ist es Dorothee Achenbach passiert. Man nahm ihren Ehemann fest und dann begann der Horror.
Er kommt in U-Haft. Sie ist zuhause alleine mit zwei Kindern. Ihre Konten werden eingefroren, sie haben somit kein Geld mehr. Die Polizei macht eine Durchsuchung im Haus. Selbst durch ihre Dessous. Wo wir auch schon beim Buchtitel sind. Meine Wäsche kennt jetzt jeder. Denn so ist es ihr passiert. Das Buch erzählt die Betrugsgeschichte über Kunsthändler Helge Achenbach und der Aldi Witwe Barbette Albrecht. Es geht hier um einen Millionenbetrug. Auf den Skandal gehe ich hier jetzt nicht ein. Aber auf die Gefühlslage von Dorothea Achenbach. Denn wie würdet ihr euch fühlen, wenn auf einmal die Gerichtsvollzieher in eurem Heim ständen, und alle eure privaten Gegenständen mit einem Kuckuck bekleben, obwohl ihr ja gar nichts gemacht habt? Egal, wie in diesem Fall. Denn trotz Ehevertrag und Gütertrennung, gilt diese in solchen Fällen nicht. Man hängt halt mit drin. Sippenhaftigkeit, wie Frau Achenbach es selber schön beschreibt.
Sie ist während dieser Geschichte komplett auf sich gestellt. Hätte sie nicht ihre Eltern sowie Freunde in dieser Zeit gehabt, wäre sie verloren gewesen. Und das kann ich wirklich gut verstehen. Denn sie muss auf einmal alles für ihren Mann mit ausbügeln und regeln. Der sitzt wie gesagt in der U-Haft und kann dort nichts ausrichten, außer wie er ihr schreibt, zu sich und zu Gott zu finden.

Wie finde ich das Buch?
Es hat mich gefesselt. Innerhalb von eineinhalb Tagen war ich damit durch. Schade fand ich, dass sie einen anderen Namen für ihren Mann verwendet hat. Nämlich Bernhard Krämer statt Helge Achenbach. Das war etwas irritierend. Aber toll fand ich, wie offen sie ihre Erlebnisse schonungslos darlegt. Das war mit Sicherheit nicht so einfach. Und gerade in höheren Gesellschaften fällt man ja schon mal schnell. Da will man nichts mehr mit "solchen" Leuten zu tun haben, weil das Image mitleiden könnte. Auch wenn man selber nichts dafür kann. Dass sie die Courage hatte noch an Weihnachten ihren Mann im Gefängnis zu besuchen, war sehr stark von ihr. Ob ich das gekonnt hätte, bezweifle ich stark.


Würde ich das Buch weiterempfehlen?
Auf jeden Fall.


Viel Spaß dabei wünscht euch eure
Luna :-)

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